Barenboim: Unsere Friedensbotschaft muss lauter sein denn je
Der Dirigent Daniel Barenboim (80) setzt auf Positionen, die sich klar zum Frieden bekennen. „Unsere Friedensbotschaft muss lauter sein denn je. Die größte Gefahr ist doch, dass alle die Menschen, die sich so sehnlichst Frieden wünschen, von Extremisten und Gewalt übertönt werden“, schreibt Barenboim in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ (Wochenende).
„Die barbarischen, terroristischen Akte der Hamas gegenüber Zivilisten, darunter Kinder und Babys, sind durch nichts zu rechtfertigen“, so der in Buenos Aires geborene Dirigent. „Jegliche Analyse, jegliche moralische Gleichung, die wir möglicherweise aufsetzen, muss aber als Basis dieses Grundverständnis haben: Es gibt Menschen auf beiden Seiten.“ Menschlichkeit sei universell, und die Anerkennung dessen auf beiden Seiten sei der einzige Weg.
Barenboim schreibt, er sei davon überzeugt, „dass es nur eine Lösung dieses Konflikts geben kann: auf der Grundlage von Humanismus, Gerechtigkeit und Gleichheit – und ohne Waffengewalt und Besatzung“.
Denen, die sich zum Extremismus hingezogen fühlen, müssten andere Perspektiven geboten werden. „Meist sind es doch völlig perspektivlose, verzweifelte Menschen, die sich mörderischen oder extremistischen Ideologien verschreiben, dort ein Zuhause finden“, so der Gründer des West-Eastern Diva Orchestras. Essenziell seien auch Bildung und Information, „denn es gibt so viele Positionen, die auf absoluter Falschinformation basieren“.