Neue Serien im Oktober in Mediatheken und Streamingdiensten
Im Halloween-Monat gibt es viele neue Horrorstoffe, von Lars von Triers „Geister – Exodus“ bis zum „Walking Dead“-Spin-off „Dead City“. Mysteriös wird es auch in „Bodies“. Neue Serien bei Streamingdiensten und Mediatheken.
Es ist wieder Zeit für Untote, Geister, Psychopathen und Co. Wenn im Oktober die dunkle Jahreszeit und Halloween näher rücken, packen die Programmmacher ihre Horrorstoffe aus. Für Serienfreunde gibt es dieses Jahr ein Filetstück des Genres sogar als „Special Event“ im Kino zu genießen: Die dritte Staffel von Lars von Triers Serie „Geister“ kommt unter dem Titel rund um Halloween auf die Leinwände.
Mit den ersten beiden Staffeln, „The Kingdom – Hospital der Geister“ (1994) und „The Kingdom – Hospital der Geister II“ (1997), die mysteriöse Vorfälle im Kopenhagener Reichskrankenhaus thematisierten, schrieb der dänische Filmemacher Seriengeschichte. Mit Staffel drei, die 2022 beim Filmfestival in Venedig Premiere feierte, liefert er eine schön-schaurige, aber auch sehr amüsante Fortsetzung.
Eine alte Frau (Bodil Jorgensen) zieht es ins Reichskrankenhaus, in dem das Böse einmal mehr in die Welt einzufallen versucht. In der Klinik, wo gerade ein neuer schwedischer Arzt eintrifft und bald die dänisch-schwedischen Aversionen hochkochen, gehen allerlei Merkwürdigkeiten vor sich; die alte Frau lässt sich in die neurochirurgische Abteilung einliefern und macht sich auf die Suche nach Hinweisen, worin die Bedrohung besteht – es könnte ja nichts weniger als die Apokalypse sein!
Dabei tendiert der Tonfall deutlich Richtung Satire, wobei Figuren aus den vorherigen Staffeln auf neue Charaktere treffen. Dank eines Füllhorns absurder Einfälle und eines glänzend aufgelegten Darstellerensembles entfaltet sich ein vergnügliches Spiel mit dem Weltuntergangs-Pessimismus.
Die Streamingdienste und Mediatheken geizen im Oktober nicht mit Gruselstoffen. Netflix hat eine neue Serie des Genre-Spezialisten Mike Flanagan im Programm, der sich in den letzten Jahren immer wieder mit Horrorserien hervortat. Nach „Spuk in Hill House“, „Spuk in Bly Manor“ und „Midnight Mass“ hat sich Flanagan einen weiteren Klassiker der Schauerliteratur vorgenommen: den Roman „von Edgar Allan Poe.
Flanagans Interpretation des Stoffes koppelt an der Gegenwart an; aus der Familie Usher wird ein vage an die Sackler-Familie erinnernder Pharma-Clan, der mit dem Unternehmen Fortunato Pharmaceuticals reich geworden ist. Die illustre Sippschaft hat aber auch jede Menge Dreck am Stecken, der mit dem Auftauchen einer mysteriösen Frau auf die Nachkommen zurückzufallen droht. Netflix startet „Der Untergang des Hauses Usher“ am 12. Oktober.
Und am 13. Oktober lässt MagentaTV die menschenfleischhungrigen „Walker“ los: Mit “ startet ein Spin-off rund um wichtige Charaktere aus dem „Walking Dead“-Universum. Auch wenn mittlerweile selbst hartgesottene Fans nach 11 Staffeln der Originalserie und zahllosen Ablegern den postapokalyptischen Zombiehorror allmählich satthaben, punktet „Dead City“ mit einem höchst interessanten Figuren-Duo.
Negan (Jeffrey Dean Morgan) trat ab der sechsten Staffel von „The Walking Dead“ als Schurkenfigur von solcher Biestigkeit auf, dass ihm wohl selbst die sanftmütigsten Zuschauer ein schmerzhaftes Ende gewünscht hätten. Die Figur durfte aber in einem der spektakulärsten Gnadenakte der Seriengeschichte das Ende ihres tyrannischen Regimes überleben und ab der neunten Staffel einen allmählichen Prozess der Wandlung absolvieren – eine bemerkenswerte Abkehr des in Action-Formaten beliebten Prinzips der Vergeltung.
In „Dead City“ verschlägt es Negan jetzt in das von der Außenwelt abgeschnittene Manhattan, und zwar ausgerechnet an der Seite von Maggie (Lauren Cohan), die ihm trotz seiner Läuterung seine früheren Untaten nie ganz verziehen hat, weil zu seinen Opfern auch ihr Mann gehörte.
Die ZDF-Mediathek bietet ab 20. Oktober ebenfalls einen mit Horrorelementen arbeitenden Stoff. spielt in einem Ort, der noch unter dem Schock eines Amoklaufs steht. Noch immer steht die drängende Frage im Raum, wie es zu dem Exzess kommen konnte. Die neue Polizeichefin (Marie Leuenberger) ermittelt in allen Richtungen. Doch es ist ihre Tochter (Mina-Giselle Rüffer), die auf unheimliche Weise ins Geschehenen verwickelt wird. Denn das Reich der Toten nimmt Kontakt zu ihr auf.
Neben Horrorstoffen starten die Streaming-Plattformen diverse Krimi-Formate. Besonders interessant verspricht (ab 15. Oktober bei Netflix) zu werden, eine Graphic-Novel-Verfilmung nach einer Vorlage von Si Spencer, die Krimi-Elemente mit einem fantastischen Twist präsentiert. Im Londoner East End taucht in den Jahren 1890, 1941, 2023 und 2053 eine identische Leiche auf und stellt die Ermittelnden jeweils vor Rätsel. Was ist faul im Herzen der britischen Metropole, dass die Zeit von Jack the Ripper über die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart und in die Zukunft überbrückt werden kann?
Noch mehr Spiele mit Zeit-Anomalien gibt es ab 6. Oktober bei Disney+. Dort startet die zweite Staffel der Marvel-Serie , die 2021 mit einem fulminanten Auftakt um die charismatische Trickster-Figur (Tom Hiddleston) gestartet war. Die neuen Abenteuer des Gottes der Lüge und des Schabernacks sowie sein Bündnis mit dem Agenten Mobius M. Mobius (Owen Wilson) von der „Time Variance Authority“, die den ordnungsgemäßen Ablauf der Zeit hütet, dürften auch für die Weiterführung des „Marvel Cinematic Universe“ eine wichtige Rolle spielen. Als Antagonist tritt in der 2. Staffel „Kang der Eroberer“ (Jonathan Majors) auf, der in Phase 5 des Superhelden-Erzähluniversums eine entscheidende Rolle spielt.
Wie die erste Staffel verspricht auch die Fortsetzung von „Loki“ viel skurrilen Humor. Eine Dosis dieses Humors findet sich auch bei dem Filmemacher Axel Ranisch und seiner Serie (ab 5. Oktober). Die kreist um zwei Außenseiter, die eines Nachts die Gelegenheit ergreifen, ihrem sturzbetrunkenen Schuldirektor einen Streich zu spielen. Sie sperren ihn in seiner Wohnung ein, indem sie sein „Smart Home“ unter ihre Kontrolle bringen. Einer der beiden kostet die Situation voll aus, weil er den Direktor für ein früheres Unglück verantwortlich macht und nun eine Art Schuldgeständnis erzwingen will; den anderen nimmt das Ganze aber mehr und mehr mit.
– ab 1. Oktober: Detective No. 24 (ZDF-Mediathek)
– ab 5. Oktober: Lupin – Teil 3 (Netflix) / Nackt über Berlin (Arte-Mediathek)
– ab 6. Oktober: The Long Shadow (MagentaTV) / Clashing Differences (ZDF-Mediathek) / Loki – Staffel 2 (Disney+)
– ab 7. Oktober: About Saturday (ZDF-Mediathek)
– ab 12. Oktober: Der Untergang des Hauses Usher (Netflix)
– ab 13. Oktober: The Walking Dead: Dead City (MagentaTV)
– ab 15. Oktober: Bodies (Netflix)
– ab 20. Oktober: End of Summer (MagentaTV) / Was wir fürchten (ZDF-Mediathek)
– ab 25. Oktober: Leben auf unserem Planeten (Netflix)
– ab 26. Oktober: Pluto (Netflix) / Sebastian Fitzeks Die Therapie (Amazon Prime)
– 28. Oktober: Fellow Travellers (Paramount+)
– ab 31. Oktober: Geister – Exodus (als „Special Event“ im Kino)